Weniger Ersthelfer ausgebildet
Corona-Vorgaben lassen Teilnehmerzahlen sinken - Neuer Kompaktkurs für Senioren
Die Ausbildung in Erster Hilfe zählt zu den zentralen Aufgaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis Traunstein. Jedes Jahr werden tausende Landkreisbürger gewissenhaft und praxisnah in den Grundlagen der Ersten Hilfe geschult, um im Notfall wirksam helfen zu können. Im vergangenen Jahr mussten aufgrund von Corona-Beschränkungen zahlreiche Kurse entfallen bzw. waren nur für Teilnehmer mit 2G-Status zugänglich. Letzteres stellte vor allem für noch nicht volljährige Führerscheinanwärter ein Hindernis dar. Trotzdem absolvierten im Jahr 2021 immer noch 4.181 Bürger einen Erste-Hilfe-Kurs beim BRK Traunstein.
„Die Nachfrage nach unseren Erste-Hilfe-Kursen ist nach wie vor sehr groß. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben im Kontext von Corona konnten wir im vergangenen Jahr leider nicht allen Interessenten den gewünschten Kursplatz anbieten. Wir hoffen, dass sich die Situation in diesem Jahr weiter entspannt und wir wieder unser reguläres Kursprogramm durchführen können“, sagt Susanne Huber, die zuständige Sachbearbeiterin beim BRK-Kreisverband Traunstein. Die frei gewordenen Kapazitäten der Ausbilder wurden unter anderem zur Schulung der Testhelfer in den Testzentren genutzt.
Insgesamt wurden in den vergangenen zwölf Monaten vom Roten Kreuz im Landkreis Traunstein 183 Erste-Hilfe-Kurse abgehalten. In diesem Kurs werden in kompakter Manier die Grundprinzipien und wichtigsten Techniken für den Ersthelfer vermittelt. Die Teilnehmer sollen vor allem dazu befähigt werden, das therapiefreie Intervall – also die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Notfallort – mit sinnvollen Maßnahmen zu überbrücken. Denn gerade die Versorgung in den ersten Minuten nach einem Unfall oder einer akuten Erkrankung sind oftmals für die Gesundheit und die Genesungschancen des Betroffenen entscheidend. Hinzu kommen 114 Erste-Hilfe-Fortbildungen, bei denen das Wissen aus früheren Kursen aufgefrischt wird. Diese Kursart wird alle zwei Jahren empfohlen. Außerdem fanden 37 Erste-Hilfe-Kurse in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (Erste Hilfe am Kind) statt. Dieser Kurs ist speziell auf die Erstversorgung von typischen Erkrankungen und Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen ausgelegt.
Neuer Kompaktkurs: Medizinische Notfälle bei Senioren
Im Frühjahr wird das Kursprogramm des Roten Kreuzes um den vierstündigen Kompaktkurs „Senioren-Notfalltraining Ü60“ erweitert. „Die Erfahrungen unserer Ausbilder und unseres Rettungsdienstes, aber auch statistische Auswertungen zeigen, dass es typische Notfälle und Unfälle bei älteren Menschen gibt. Darum möchten wir einen Kurs anbieten, in dem speziell auf solche Notfallsituationen eingegangen wird“, erklärt Susanne Huber. Behandelt werden darin unter anderem das richtige Vorgehen bei Herz- und Schlaganfällen, Diabetes-Notfällen, Knochenbrüchen und Atemnot. Auch das Absetzen eines aussagekräftigen Notrufs und die richtige Verwendung eines Hausnotrufgerätes werden geübt. Geeignet ist der Kurs insbesondere für Personen über 60 Jahre.
Bildtext:
Beim Roten Kreuz lernen Teilnehmende jeden Alters die Grundlagen der Ersten Hilfe, um im Notfall nicht überfordert zu sein und wirksam helfen zu können. (Fotos: BRK/TS)