Nachfrage nach Sozialen Diensten weiterhin gestiegen
BRK Traunstein verzeichnete 2021 viele Höchstwerte – Neue Fachstelle etabliert
Die Sozialen Dienste des Rotkreuz-Kreisverbands Traunstein bieten eine breite Palette an niederschwelligen Hilfeleistungen für Menschen mit Altersbeschwerden, gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder in schwierigen Lebenslagen. Wie wichtig diese Angebote für die betroffenen Personen in der Region sind, zeigt die große Nachfrage danach. In fast allen Bereichen wurden im Jahr 2021 neue Höchstwerte verzeichnet, obwohl die Corona-Pandemie und die in diesem Kontext vorgegebenen Maßnahmen auch die Arbeit der Helfer vor zusätzliche Herausforderungen stellten.
Insgesamt erbrachten die 146 haupt-, neben- und ehrenamtlich tätigen Helfer der Sozialen Dienste und der Rotkreuz-Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit (WuS) im vergangenen Jahr 27.435 Stunden Unterstützungsleistungen für 3.974 rat- und hilfesuchende Bürger im Landkreis Traunstein. „Mit unseren Angeboten möchten wir von Kindern über Familien, Angehörige und Senioren bis hin zu Menschen mit Beeinträchtigungen möglichst viele Menschen erreichen und in körperlicher, seelischer und materieller Not beraten, begleiten, unterstützen und individuell stärken. Der Grundgedanke ist dabei stets die Hilfe zur Selbsthilfe, um die Selbstständigkeit und Verantwortung der Menschen zu fördern“, erklärt Bernhard Lerner, Leiter der Sozialen Dienste beim Rotkreuz-Kreisverband Traunstein.
Viele der Unterstützungsleistungen der Sozialen Dienste zielen darauf ab, dass ältere und körperlich beeinträchtigte Menschen so lange wie möglich im liebgewonnenen Zuhause bleiben können. Der Hausnotruf ermöglicht es diesen Menschen, mit einem einfachen Knopfdruck rund um die Uhr professionelle Hilfe anzufordern – egal ob nach einem Sturz, bei plötzlichen Schwindelgefühlen oder anderen Zwischenfällen. Inzwischen vertrauen 825 Personen diesem Hilfeleistungssystem – ein neuer Höchstwert beim Rote Kreuz im Landkreis Traunstein. In 125 Fällen musste der Hausnotruf-Hintergrunddienst Hilfe leisten.
Mit fast 12.500 ausgelieferten Mahlzeiten wurde auch beim sozialen Dienst Essen auf Rädern ein neuer Rekord verzeichnet. Auch die Stadt Traunstein wurde inzwischen ins Liefergebiet aufgenommen. Neben einer warmen ausgewogenen Mahlzeit bietet dieser Dienst jeden Tag einen kurzen empathischen Kontakt zu den Beziehern und somit eine Gelegenheit, mögliche Störungen oder Auffälligkeiten zu erkennen. Beim Service Häusliche Unterstützung, der Hilfestellung bei der Bewältigung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten leistet, wurden 3.522 Einsatzstunden gezählt. Auch hier setzt sich die seit einigen Jahren beobachtbare Zunahme kontinuierlich fort. Leider mussten einige Interessenten darum auf die Warteliste gesetzt werden. Bei der Wohnberatung für Senioren und Menschen mit Behinderung wurde 2021 wieder das Niveau vor Corona erreicht. 93 Klienten mit 385 Einzelanliegen und einem Maßnahmenvolumen im Wert von 1,35 Millionen Euro wurden beraten.
Weiterhin gut angenommen werden die beiden Rotkreuz-Shops. Diese gemeinnützigen Läden in Traunstein verkaufen gute, gebrauchte Kleidung, Schuhe und Accessoires zu sozial sehr verträglichen Preisen. Alle Erlöse fließen in die anderen sozialen Dienste und helfen somit das breite Angebot aufrechtzuerhalten. Mit 5.780 Kunden und 4.490 Arbeitsstunden der 37 ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden neue Höchstwerte verzeichnet, obwohl die beiden Geschäfte wegen der Corona-Einschränkungen drei Monate vollständig geschlossen bleiben mussten.
In den Rotkreuz-Shop in der Traunsteiner Marienstraße wurde im Februar 2021 eine Fachstelle für pflegende Angehörige integriert. Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst im Land und viele von ihnen stehen am Rand der Erschöpfung. Die Fachstelle bietet darum psychosoziale Beratung, begleitende Unterstützung und vermittelt Hilfen, die Angehörige pflegebedürftiger Menschen entlasten. Daneben werden Veranstaltungen und Vorträge angeboten sowie Angehörigengruppen und Selbsthilfegruppen moderiert. Zudem hat die Fachstelle in Zusammenarbeit mit der Deutschen Alzheimergesellschaft eine regelmäßige Sprechstunde (jeden ersten Mittwoch im Monat ab 13 Uhr) für Angehörige von Menschen mit Demenz eingerichtet.
„Wir können unsere Sozialen Dienste nur in dieser Breite und Qualität anbieten, weil sich viele Menschen bei uns ehrenamtlich engagieren und mitanpacken, wo Hilfe gebraucht wird. Ihnen sowie den haupt- und nebenamtlichen Kräften, die viele wichtige Koordinierungsaufgaben leisten, gilt mein herzlicher Dank. Wer bei uns mithelfen möchte, ist jederzeit willkommen und kann auch gerne in verschiedene Bereiche hineinschnuppern“, betont Bernhard Lerner.
Bildunterschrift:
Die Rotkreuz-Helfer im Bereich Soziale Dienste hatten im Jahr 2021 viel zu tun. Denn in fast allen ihren Tätigkeitsfeldern wurden Höchststände bei der Nachfrage verzeichnet.
(Foto: BRK/TS)